
Thyssenkrupp-Chefaufseher tritt gegen Stahl-Führungsriege nach
n-tv
Die Stahlsparte von Thyssenkrupp soll restrukturiert werden. Über die Zukunft des Konzernteils bricht jedoch ein Streit aus. Mehrere Vorstände der Stahltochter werfen hin. Thyssenkrupp-Chefaufseher Russwurm spart nicht mit Kritik an den ausgeschiedenen Managern.
Nach dem Rücktritt von drei Vorständen der Thyssenkrupp-Stahlsparte hat der Aufsichtsratsvorsitzende des Mutterkonzerns Thyssenkrupp, Siegfried Russwurm, massive Kritik am Management der Stahltochter geübt. "Dem Management von Thyssenkrupp Steel ist es trotz aller anerkennenswerter Anstrengungen nicht nur in den vergangenen Monaten, sondern seit Jahren nicht gelungen, erfolgreich Antworten auf die strukturellen Herausforderungen des Stahlgeschäfts und seine betriebswirtschaftlichen Schwierigkeiten zu geben", erklärte Russwurm in einer Mitteilung.
Der Manager ist auch Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Die defizitäre Stahlsparte soll restrukturiert und verselbstständigt werden. Unter anderem über die finanzielle Ausstattung durch den Mutterkonzern auf dem Weg in die Selbstständigkeit wurde seit Wochen zwischen der Konzernführung und dem Stahl-Management erbittert gestritten.
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Stahlchef Bernhard Osburg, die Produktionsvorständin und der Personalvorstand das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen. Im Zuge dessen kündigten auch vier Steel-Aufsichtsratsmitglieder die Niederlegung ihrer Mandate an. Darunter ist auch der bisherige Vorsitzende Sigmar Gabriel. Er hatte Thyssenkrupp-Vorstandschef Miguel López eine Diffamierungs-Kampagne gegen den Stahlvorstand vorgeworfen. Russwurm warf er indirekt Tatenlosigkeit vor.
