
Threema erteilt Öffnungsplänen der EU für Messenger eine Absage
Die Welt
Die Europäische Union strebt eine stärkere Interoperabilität unter den Messenger-Diensten an. Der Schweizer Anbieter Threema spricht sich nun gegen diese geplante Öffnung aus. CEO Martin Blatter hat Datenschutzbedenken und prophezeit, das Vorhaben werde „ein Papiertiger bleiben“.
Einer der wichtigsten europäischen Messenger-Anbieter spricht sich gegen die Öffnung der Messenger-Dienste aus, die das kommende EU-Gesetz über die digitalen Märkte vorsieht. „Wir werden bei der Interoperabilität nicht mitmachen“, sagte Threema-Chef Martin Blatter im Gespräch mit WELT AM SONNTAG. Unterhändler der EU-Kommission, des Rates und des Europäischen Parlamentes hatten sich in der vergangenen Woche darauf geeinigt, dass sich größere Messenger öffnen müssen, wenn kleinere Anbieter das wünschen.
Auf diese Weise könnten beispielsweise Nachrichten von Messengern wie Signal, Telegram oder Threema auch an WhatsApp-Nutzer zugestellt werden. Zur Öffnung verpflichtet werden sollen jedoch nur Messenger-Anbieter ab einer bestimmten Größe. Dazu gehören neben WhatsApp und Facebook-Messenger auch Apples iMessage.