Thomas Tuchel wundert sich über verändertes Fanverhalten
n-tv
Die Fan-Perspektive ist bei jungen Anhängern nicht mehr dieselbe wie noch vor Jahrzehnten, beobachtet Bayern-Coach Thomas Tuchel. Mittlerweile stehe der Fußballer mehr im Vordergrund als der Verein. Das könne die Denkweise des Spielers verändern, weil dieser mehr auf sich selbst fokussiert sei.
Nach Ansicht von Thomas Tuchel beeinflussen neue Fan-Perspektiven auch das Innenleben von Fußball-Teams. "Wenn ich zum Beispiel jetzt junge Fans sehe, die Fußballtrikots mit einem Namen tragen, habe ich das Gefühl, dass sie immer mehr Fans der Spieler und nicht nur des Vereins sind", sagte der Trainer des FC Bayern München auf der Sportartikelmesse Ispo in München. Das sei zu seiner Zeit anders gewesen.
Man habe den Verein unterstützt und wenn ein Spieler den verlassen habe, sei man wütend auf ihn gewesen, berichtete Tuchel aus seinen früheren Fan-Tagen. "Wir waren enttäuscht. Ich habe zu Hause geweint und den Verein nicht gewechselt. Ich bin diesem Spieler nicht mehr gefolgt. Ich bin bei meinem Verein geblieben."
Die junge Generation hinterlasse da bei ihm einen anderen Eindruck. Vor allem jüngere Fans würden als Fan des Spielers diesem im Falle eines Wechsels folgen. "Wenn ein Spieler den Verein wechselt, kauft er einfach ein neues Trikot mit einem Namen darauf", schilderte Tuchel. Das könne auch die Denkweise des Spielers verändern, weil dieser mehr auf sich selbst fokussiert sei. Das sei alles nichts Schlimmes, aber die Beschreibung einer Umgebung, sagte der 50-Jährige. Mit dieser veränderten Umgebung müsse auch ein Trainer umgehen.