Thomas Müller macht Fußball-Deutschland ein letztes Geschenk
n-tv
Ein ganz Großer verlässt die DFB-Bühne: Thomas Müller. Damit er die verdiente Würdigung erhält, ist es richtig, dass er sich nach der Heim-EM fürs Ende entscheidet. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann funktioniert jetzt auch ohne ihn.
Die Tränen liegen ein paar Tage zurück, die Emotionen haben sich gelegt und der Blick in die Zukunft wird klar: Thomas Müller wird nicht mehr für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielen. Der älteste Feldspieler des Kaders für die Heim-Europameisterschaft schließt das Kapitel DFB-Team. Er sagt "dem Bundesadler Servus". Diesmal endgültig. Und diese Entscheidung ist goldrichtig.
Die Tränen in seinen Augen und in denen seines Bruders auf der Tribüne hatten es vermuten lassen. Die Müllers hatten es schon beim bitteren Viertelfinal-Aus gegen Spanien (1:2 n.V.) im Gefühl: Das war der letzte Akt, der Vorhang schließt sich. "Realistischerweise kann es schon sein, dass das mein letztes Länderspiel war. Ich werde mich mit dem Bundestrainer austauschen", hatte der Ur-Bayer dann auch der Presse gesagt. Und dieser Austausch ging schnell. Am Tag nach dem Ende der Heim-EM machte er seinen Abschied öffentlich. Durchgesickert war er schon länger. Es ist allerdings auch die einzig sinnvolle Entscheidung, die er und Julian Nagelsmann treffen konnten.
Und das, obwohl es eigentlich eine "Patt-Situation" gab. Denn Müller hatte betont, nie seinen Rücktritt als Nationalspieler erklären zu wollen. Und Nagelsmann hatte zu den möglichen Abschieden von Müller, Manuel Neuer und Co. gesagt: "Am Ende finde ich, sind solche großen Spieler auch absolut selber im Lead, das auch selbst für sich zu bewerten und zu entscheiden, was das Beste für ihre Karriere ist." Da ist für eine klare Entscheidung eigentlich kein Platz - dass sie dennoch getroffen wurde, ist lobenswert.
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