"The Room Next Door" erstickt an seinen Ansprüchen
n-tv
Mit "The Room Next Door" schreibt Pedro Almodóvar seinen ersten englischsprachigen Spielfilm. Mit seiner Star-Besetzung ist die dramatische Komödie über selbstbestimmtes Sterben zwar ein Fest für die Augen, aber dafür leider ein schwerfälliges Erlebnis für den Geist.
Den Ruf als "Regisseur, der die Frauen versteht" hat sich Pedro Almodóvar hart erarbeitet. Und das nicht ohne Grund: Die Filme des Spaniers sind geprägt von komplexen, vielschichtigen weiblichen Charakteren, die meist im Mittelpunkt seiner Geschichten stehen. Frauen in Almodóvars Werken sind widersprüchliche Figuren - sie sind stark, verletzlich, leidenschaftlich und gebrochen zugleich. Zutiefst menschlich. Diese Mischung, die er ihnen zugesteht und mit denen er ihnen eine in Filmen so seltene Authentizität verleiht, hat ihm weltweit Anerkennung eingebracht.
In "The Room Next Door" versucht der spanische Regisseur nun erneut, diese charakteristischen Elemente in den Vordergrund zu rücken. Die renommierte Kriegskorrespondentin Martha, gespielt von Tilda Swinton, ist mit einem moralisch und emotional schwerwiegenden Dilemma konfrontiert: ihrer Entscheidung, das eigene Leben zu beenden, bevor eine tödliche Krankheit ihr jegliche Autonomie raubt. Ausgerechnet ihre alte Freundin Ingrid (Julianne Moore), der sie nach jahrelanger Funkstille gerade erst wieder näher kommt und die mit "On Sudden Deaths" gerade einen Roman über ihre Angst vor dem Tod geschrieben hat, soll sie die letzten Tage in ihrem Leben begleiten, da sie nicht allein sterben möchte.