Thüringens SPD-Chef: "Uns läuft die Zeit davon"
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Der von der Wagenknecht-Partei geforderte Friedens-Passus in einem möglichen Koalitionsvertrag wird in Thüringen zur Nagelprobe. SPD-Chef Maier sieht kaum noch Chancen. Die Gespräche ruhen weiter.
Erfurt (dpa/th) - Thüringens SPD-Chef Georg Maier sieht angesichts des Streits über einen Friedens-Passus nur noch geringe Chancen für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Wagenknecht-Partei in Thüringen. "Ich habe kaum noch Hoffnung, dass wir noch zusammenkommen", sagte Maier der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. CDU, BSW und SPD, die sich bereits auf gemeinsame Projekte in großen Politikfeldern wie Finanzen und Bildung verständigt haben, suchen seit Tagen nach einem Kompromiss zu den friedenspolitischen Forderungen von BSW-Chefin Sahra Wagenknecht. Maier betonte: "Uns läuft die Zeit davon." Die drei Partner haben sich seit Freitag nach eigenen Angaben eine Bedenkzeit verordnet.
Am Sonntag werde es noch keine Wiederaufnahme der Gespräche geben, die erwogen worden war, hieß es aus Verhandlungskreisen. "Das heißt aber nicht, dass die Verhandlungen gescheitert wären", sagte einer der Beteiligten der dpa.
"Wir hatten zwischen CDU, BSW und SPD in Thüringen eine Einigung, aber es gibt eine Person in Berlin, die das kassiert hat", so Maier, der auch geschäftsführender Innenminister ist. Er warf der BSW-Vorsitzenden Wagenknecht vor, sich mit immer neuen Forderungen in die eigentlich konstruktiv verlaufenden Gespräche in Thüringen einzumischen. "Es geht nicht, dass es eine Art letzte Instanz gibt, die dazwischen grätscht. So funktioniert Koalition nicht." Maier verwies darauf, dass Wagenknecht als Politikerin bisher nur Oppositionserfahrung hat.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.