
Thüringen erinnert an Volksaufstand in der DDR von 1953
n-tv
Jena (dpa/th) - 70 Jahre nach dem Volksaufstand in der DDR wird am Samstag in Thüringen an die Ereignisse vom 17. Juni 1953 erinnert. Während der zentralen Gedenkveranstaltung des Landes in Jena (10.15 Uhr) soll unter anderem eine Erinnerungstafel für den Arbeiter Alfred Diener angebracht werden. Der damals 26-Jährige hatte sich an den Protesten in Jena, in Thüringens Zentrum des Aufstandes, beteiligt. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde er am 18. Juni 1953 durch ein sowjetisches Militärtribunal zum Tode verurteilt und in der sowjetischen Kommandantur Weimar standrechtlich erschossen.
Im Grenzlandmuseum Eichsfeld in Teistungen will der Trägerverein am Samstag mit einer Kranzniederlegung an die Opfer der SED-Diktatur und der Opfer der deutschen Teilung erinnern.
Am 17. Juni 1953 hatten in der gesamten DDR etwa eine Million Menschen gegen höhere Arbeitsnormen, aber auch gegen die Sozialistische Einheitspartei SED und die deutsche Teilung, für freie Wahlen und mehr Wohlstand demonstriert. Die sowjetische Besatzungsmacht, die DDR-Volkspolizei und die Staatssicherheit stoppten die Proteste. Mindestens 55 Menschen wurden getötet, mehr als 10.000 wurden verhaftet.