
Thüringen: Notfalls eigene Lösungen für digitale Verwaltung
n-tv
Ende des Jahres sollen die Bürger viele Verwaltungssachen online erledigen können. Doch der Weg dorthin scheint holprig zu sein. Thüringen prüft jetzt einen eigenen Weg.
Erfurt (dpa/th) - Der Online-Zugang zu den Verwaltungen von Land und Kommunen kommt nur schleppend voran. Thüringen plane, im Notfall einzelne Lösungen selbst zu entwickeln, damit die Bürger bestimmte Anträge und Anliegen wie im Gesetz vorgeschrieben bis Jahresende digital erledigen könnten, sagte Finanzstaatssekretär Hartmut Schubert am Dienstag in Erfurt. Er ist innerhalb der Landesregierung für die Digitalisierung der Verwaltung zuständig.
Hintergrund sei, dass die Bereitstellung von Lösungen, die von anderen Bundesländern für alle entwickelt werden sollten, hinter den Erwartungen zurückbleibe. "Jeder macht da irgendetwas", stellte Schubert fest. Ende Mai wolle Thüringen darum überprüfen, welche Angebote dann vorlägen und welche Lösungen vom Freistaat in Auftrag gegeben werden müssten.
Die Mehrkosten dafür hielten sich in Grenzen, weil bestimmte Anpassungsleistungen bei den Programmen dadurch wegfielen, sagte Schubert. Beispielsweise koste eine App, mit der Bürger ihrer Verwaltung einen Antrag auf das Fällen eines Bäumen zukommen lassen können, rund 4000 Euro. Diese Lösung solle nicht nur in Thüringen, sondern auch in Niedersachsen und einigen Kommunen in Bayern genutzt werden.
