Tesla will nicht 3000 Stellen in Grünheide streichen
n-tv
Die Flaute am Markt für Elektroautos hat auch Folgen für den US-Autobauer Tesla. Das Unternehmen will massiv Stellen streichen, auch das Werk in Grünheide bleibt nicht verschont. Allerdings soll es nicht ganz so schlimm kommen, wie es zuvor in Berichten geheißen hatte.
Der US-Autobauer Tesla will in seinem einzigen europäischen Werk in Grünheide bei Berlin einen Stellenabbau prüfen, wies zugleich aber Berichte über 3000 betroffene Stellen in der Fabrik zurück. "Wir sind davon überzeugt, dass nur eine effiziente und schlanke Organisation für zukünftige Herausforderungen gut aufgestellt ist. Unsere Erfahrung zeigt, dass dieses Vorgehen maßgeblich zu unserem Erfolg beiträgt", teilte eine Sprecherin von Tesla in Grünheide auf Anfrage mit. Tesla-Chef Elon Musk will angesichts der Flaute am Markt für Elektroautos und schwacher Verkäufe weltweit mehr als jede zehnte Stelle im Unternehmen streichen, wie er in einer internen E-Mail mitgeteilt hatte.
Zum angekündigten Stellenabbau hieß es in Grünheide: "Diese Maßnahme prüfen wir und werden sie für die Gigafactory Berlin-Brandenburg vor dem Hintergrund aller arbeitsrechtlichen und mitbestimmungspflichtigen Erfordernisse unter Einbeziehung des Betriebsrates verfolgen." Die in Medienberichten genannte Zahl von 3000 betroffenen Stellen "entbehrt dabei jeder Grundlage".
In dem Werk in Grünheide arbeiten inzwischen mehr als 12.000 Menschen. Laut "Handelsblatt" sollten in Grünheide rund 3000 der 12.500 Beschäftigten entlassen werden. Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG Metall in Brandenburg, hatte zuvor erklärt, der neu gewählte Betriebsrat sei nicht über den Stellenabbau informiert worden. Er verwies darauf, dass es in Deutschland rechtlich vorgeschrieben sei, mit der Arbeitnehmervertretung darüber zu sprechen, wie die Arbeitsplätze gesichert werden könnten.
Simone Menne hat klare Worte für Elon Musk übrig. Die Präsidentin der American Chamber of Commerce in Deutschland sieht im Tesla-Chef wie in Donald Trump einen Meister der Polarisierung und im Überschreiten von Grenzen. Wie sie künftig damit umgehen will, verrät sie im ntv-Erfolgspodcast "Biz & Beyond".