Tesla-Fabrik bei Berlin: US-Konzern liefert erste Autos
ProSieben
Die Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin beginnt gut zwei Jahre nach Baustart mit der Produktion von E-Autos. Bund und Land feiern das als großen Erfolg. Von Umweltschützern gibt es weiterhin widerstand.
Gut zwei Jahre nach Baustart legt das erste europäische Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin offiziell los. US-Konzernchef Elon Musk flog zu seiner "Gigafabrik", um am Dienstag die ersten Elektroautos aus deutscher Produktion an Kunden zu übergeben. Brandenburg feiert das Milliardenprojekt mit künftig 12.000 Mitarbeitern und einer Zielmarke von jährlich 500.000 Autos als Signal für ganz Ostdeutschland. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck unterstützen die Ansiedlung.
"Ein besonderer Tag für die Region, ein besonderer Tag auch für Deutschland und ein besonderer Tag für die Mobilitätswende in Deutschland", lobte Grünen-Politiker Habeck in Grünheide. Tesla habe sich für Deutschland entschieden, weil das Unternehmen hier den Leitmarkt für Elektromobilität erwarte. Das sei auch sein Ziel, sagte der Minister. Er freue sich, dass die Abkehr vom Öl damit noch einmal einen neuen Schub bekomme.
Umweltschützer protestieren hingegen weiter, vor allem aus Sorge um die Versorgung mit Trinkwasser in der Region. Bedenken und Einwendungen im Verfahren seien ignoriert und "Recht gebeugt" worden, erklärte die Bürgerinitiative Grünheide. Tesla-Elektroautos seien "alles andere als klimafreundlich".
E-Auto-Pionier Musk hatte die Milliardeninvestition in der Nähe von Berlin im November 2019 angekündigt und im Februar 2020 mit dem Bau begonnen. Musk verließ sich dabei zunächst auf vorzeitige Zulassungen des Landes Brandenburg. Ursprünglich wollte Musk schon ab Mitte 2021 in Grünheide produzieren. Die Genehmigung dauerte länger als geplant, unter anderem weil Tesla eine Batteriefabrik erst nachträglich anmeldete. Diese ist noch im Bau.