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Terry Reintke: "Wer mich als Ideologie bezeichnet, dem muss ich nicht auf Augenhöhe begegnen"
DW
Terry Reintke sitzt für die Grünen im Europaparlament, lebt mit einer Frau, setzt sich für Minderheiten ein und besucht immer wieder Polen, um für die Rechte der LGBTIQ-Menschen dort zu kämpfen.
DW: Sie sehen sich als glühende Europäerin - aber viele derer, die Polen derzeit regieren, behandeln die EU wie eine Art feindliches Ausland. Wie sehen Sie als Vertreterin der Grünen, die wahrscheinlich an der neuen deutschen Regierung beteiligt sein werden, die Chancen, sich mit Menschen, die so denken, zu verständigen?
Terry Reintke: Als Politikerin ist es für mich selbstverständlich, dass die großen Herausforderungen nur europäisch gelöst werden können. Älteren Menschen in ländlichen Regionen dies zu erklären, kann aber schon eine Herausforderung sein. Was wir trotzdem häufig unterschätzen, sind die persönlichen Erfahrungen, die Menschen sammeln, wenn sie in andere EU-Länder fahren. Damit meine ich nicht nur Studierende mit Auslandssemestern, sondern Menschen wie zum Beispiel meine Tante aus dem ländlichen Sauerland, die mit ihrem katholischen Chor losfährt und mit Menschen in anderen EU-Staaten ins Gespräch kommt.