Terror als Wirtschaftsmodell in Burkina Faso
DW
Islamistische Milizen in Burkina Faso überfallen Dörfer, erpressen ihre Einwohner, kassieren Gelder für den Terrorkampf. Die Gewalt nimmt zu - doch gerade jetzt will Frankreich seine Präsenz in der Region zurückfahren.
Es ist einer der blutigsten Terrorangriffe in der Geschichte von Burkina Faso: Am Wochenende haben Bewaffnete das Dorfes Solhan in der Provinz Yagha im Norden des Sahel-Staates überfallen: Sie setzten Häuser und den Markt in Brand und töteten mindestens 138 Menschen. Bundeskanzlerin Angela Merkel kondolierte, Burkinas Präsident Roch Marc Christian Kaboré sprach von einem "barbarischen Angriff". Doch die Gewalt und Unsicherheit durch terroristische Anschläge ist nicht neu in der Region. Für viele Menschen, die entlang der Grenze zu Mali und Niger leben, ist die Angst ein ständiger Begleiter. Dabei wollte die Regierung mit größerer Militärpräsenz in der Grenzregion eigentlich für mehr Sicherheit sorgen. Aber die Angriffe lokaler, bewaffneter Gruppen hätten in den vergangenen Monaten weiter zugenommen, sagt Alex Vines, Afrika-Experte der Londoner Denkfabrik Chatham House. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) sind vor allem im Norden und Osten bereits mehr als eine Million Menschen auf der Flucht vor den Milizen, die ihren Ursprung teilweise in Mali haben und häufig dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida nahestehen.More Related News