Tennet will schnellen Verkauf
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16 Milliarden Euro Schulden, mindestens 20 Milliarden Euro an Wert und 160 Milliarden Euro Investitionsbedarf. Der niederländische Stromnetzbetreiber Tennet will sein Deutschland-Geschäft loswerden und der Bund würde zugreifen. Allerdings ziehen sich die Verhandlungen bereits seit Jahren.
Der niederländische Stromnetzbetreiber Tennet drückt bei den Verhandlungen über den Verkauf seines Deutschlands-Geschäfts aufs Tempo. Eine Vereinbarung in diesem Jahr sei sehr wahrscheinlich, erklärte der Konzern in seinem Geschäftsbericht. Die Gespräche mit der Bundesregierung und der Staatsbank KfW würden fortgesetzt, sagte Finanzchefin Arina Freitag.
Die Verhandlungen mit der niederländischen Regierung über den Staatskonzern ziehen sich seit Jahren. Insider hatten im vergangenen Jahr den Wert des Deutschland-Geschäfts von Tennet auf bis zu 25 Milliarden Euro taxiert. Die Bundesregierung hielt sich bedeckt. "Wir haben da keinen neuen Stand", sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin. Es gebe keine Einigung. Deswegen wolle er die Verhandlungen nicht kommentieren.
Für einen Deal müssten mehrere Faktoren erfüllt sein, sagte Finanzchefin Freitag. Die Versorgungssicherheit in beiden Ländern und die Stabilität der Netze müssten garantiert sein. Zudem müssten so viele Synergien wie möglich gehoben werden, etwa beim Ausbau von Offshore-Windanlagen. Und es müsse ein fairer Marktpreis erzielt werden. Angaben zum Unternehmenswert wollte die Managerin nicht machen. "Je höher, desto besser." Die Nettoschulden von Tennet Deutschland bezifferte sie auf 16 Milliarden Euro.
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