Tempo 130 – jetzt beginnt das Umdenken in der Union
Die Welt
Es war in der Union lange Zeit ein No-Go, aber jetzt, angesichts der dramatischen Energiekrise, startet in Teilen der CDU ein Kehrtwende-Manöver. Zumindest ein „temporäres Tempolimit“ sei in schwierigen Zeiten nicht ausgeschlossen – es gebe „keine Tabuthemen“.
Zunächst sah es aus wie der Solo-Tanz eines führenden Christdemokraten, der seine Partei im heraufziehenden Landtagswahlkampf für das zunehmend den Grünen zuneigende bürgerliche Wählerklientel attraktiv halten möchte. „Ein temporäres Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen darf nicht länger kategorisch ausgeschlossen werden“, verkündete Ende vergangener Woche der niedersächsische CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende Dirk Toepffer.
Ein Tabubruch in der Union, die sich in der Vergangenheit immer wieder kategorisch gegen ein Tempolimit ausgesprochen und mit dieser ablehnenden Haltung auch immer wieder in den Wahlkampf gezogen war.