Tempelverband empört über propalästinensische Mahnwache
n-tv
Seit Anfang Mai gibt es unweit des Bahnhofs Hamburg-Dammtor eine propalästinensische Mahnwache. Der Israelitische Tempelverband findet das unter Verweis auf die NS-Geschichte inakzeptabel.
Hamburg (dpa/lno) - Der Israelitische Tempelverband zu Hamburg ist empört über den Fortbestand der propalästinensischen Mahnwache nahe der Universität und hat ein sofortiges Verbot des Camps auf dem Theodor-Heuss-Platz gegenüber dem Bahnhof Dammtor verlangt.
"Wir fordern die Hamburger Politik und die zuständigen Behörden auf, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um diese inakzeptable Situation zu beenden", erklärte der 1817 gegründete Verband, der als Muttergemeinde des weltweiten Reformjudentums gilt. Es sei unverständlich, wie neben einem Gelände, das von den Nazis zur Deportation von Juden genutzt worden sei, solch ein Camp geduldet werden könne.
Die Tolerierung und indirekte Unterstützung antisemitischer und antiisraelischer Aktivitäten an einem Ort von solch historischer Bedeutung sei ein fatales Signal und müsse sofort gestoppt werden. Der Israelitische Tempelverband habe keinerlei Verständnis für die Haltung der Hamburger Politik zu dem seit Monaten bestehenden Camp.