
Teleskop soll Wassernutzung optimieren
n-tv
70 Prozent des Süßwassers auf der Erde landen auf Feldern und Äckern. Dabei werden oft unzählige Liter verschwendet. Um Abhilfe zu schaffen, schicken Forschende aus Freiburg und Jena nun einen Mini-Satelliten ins All, der Karten voller Punkte generieren soll.
Sie sind so groß wie Schuhkartons und sollen die Wassernutzung in der Landwirtschaft weltweit verbessern: Mit einem Schwarm sogenannter Mikrosatelliten wollen Forschende Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche sammeln. Das helfe den Wasserbedarf abzuschätzen, sagt Technikchef Marius Bierdel. "Wenn es Pflanzen schlecht geht, werden sie bräunlich und welk", erklärt er. "Dann ist es aber zu spät."
Dank der Infrarottechnik, mit der die Satelliten der Freiburger Firma ConstellR ausgestattet sind, soll schon zwei Wochen früher sichtbar werden, wo Bedarf zu wässern besteht. Auf der anderen Seite könne verhindert werden, an anderen Stellen Wasser zu verschwenden, sagt Bierdel. Die ConstellR GmBH ist eine Ausgründung des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik (EMI) in Freiburg, welches das Projekt geleitet hat.
Die Landwirtschaft verbraucht der Umweltschutzorganisation WWF zufolge 70 Prozent des weltweit zugänglichen Süßwassers. Durch undichte Bewässerungssysteme, ineffiziente Anwendungsmethoden sowie Pflanzen, die gemessen an ihrer Umgebung zu viel Wasser brauchen, würden jedoch 60 Prozent davon verschwendet. Ähnliche Zahlen nennen etwa die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und eine Studie unter anderem des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und der Humboldt-Universität zu Berlin. Hier setzen Bierdel und sein Team an: Ihre Daten wollen sie in erster Linie Unternehmen bereitstellen, die Agrardaten analysieren und die Erkenntnisse daraus an ihre Kunden weitergeben.

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