Telefonat mit angeblichem Vitali Klitschko – Giffey will misstrauischer sein
Die Welt
Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey wollte mit Vitali Klitschko telefonieren. Doch der Anrufer stellte sich als Betrüger heraus. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk warnt vor Deep Fakes als Teil der „hybriden Kriegsführung Russlands“.
Nach dem Fake-Anruf eines angeblichen Vitali Klitschko will Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) Kontakte stärker prüfen. „Das bedeutet, dass wir künftig noch stärker in die Prüfung gehen, noch stärker misstrauisch sein müssen“, sagte Giffey am Samstag. „Es ist ein Mittel der modernen Kriegsführung“, sagte sie über das Videotelefonat vom Vortag. Es gehe darum, dass Vertrauen in die ukrainischen Partner zu erschüttern. Ein Unbekannter hatte sich als der Kiewer Bürgermeister Klitschko ausgegeben.
„Wir wissen nicht, wer dahinter steckt“, sagte Giffey. Sie habe das Landeskriminalamt gebeten, mit dem IT-Dienstleistungszentrum des Landes und dem Security Operations Center zu ermitteln. Das Sicherheitszentrum war Mitte April eröffnet worden. „Es ist ganz klar, dass unser Landesnetz zusätzlichen Schutz braucht“, sagte Giffey. Nach einem Fake-Telefonat auch der Staatsschutz der Kriminalpolizei. Es werde ein politisches Motiv angenommen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ über die Ermittlungen berichtet.