
Taxifahren in Hessen wird teurer
n-tv
Taxikunden in Hessen müssen künftig oftmals tiefer in die Tasche greifen. Viele Kommunen passen die Tarife wegen der starken Preissteigerungen und der Erhöhung des Mindestlohns im Oktober an.
Frankfurt/Kassel (dpa/lhe) - Die Taxi-Branche ächzt unter dem höheren Mindestlohn und gestiegenen Energiepreisen. In Hessen werden vielerorts deshalb die Tarife erhöht. Vor allem der gestiegene Mindestlohn belaste die Unternehmen, sagte Hans-Peter Kratz, Vorsitzender des Taxiverbands Hessen. Der Mindestlohn war im Oktober auf zwölf Euro brutto je Stunde angehoben worden. Mit gut 70 Prozent seien die Personalkosten der größte Faktor für die Taxi-Unternehmen, erklärte Kratz. "Wir würden gerne mehr zahlen, aber wir müssen es auch wieder reinbekommen", betonte er.
Das sei besonders bei den Betrieben in den Städten nicht immer der Fall. Nach dem pandemiebedingten Einbruch des Geschäftes habe sich die Situation dort zwar wieder ein wenig erholt. Aber mit den aktuellen Preissteigerungen bleibe es knapp. "Ein Riesenproblem sind außerdem die seit dem Frühjahr sprunghaft gestiegenen Fahrzeugpreise, erläuterte Kratz. Etwa 30 Prozent mehr zahle ein Unternehmer inzwischen für einen Wagen. Die gestiegenen Spritpreise seien in dieser Situation "nur das Sahnehäubchen". Die meisten Betriebe seien froh, wenn sie eine "rote Null" schrieben. "Einige laufen auch ins Minus."
Vor dem Hintergrund dieser Gemengelage wird der Taxitarif in Frankfurt nun angepasst. Wie die Stadt mitteilte, soll etwa der Grundpreis in den rund 1700 Taxen von 3,50 Euro auf 4 Euro steigen. Auch der Anfahrtspreis wird demnach teurer - er wird von 2 Euro bei bis zu 15 Kilometern Fahrtstrecke beziehungsweise 1,75 Euro ab dem 16. Kilometer Fahrtstrecke einheitlich auf 2,40 Euro je gefahrenem Kilometer angehoben. Künftig tiefer in die Tasche greifen muss auch, wer den Taxifahrer warten lässt. Pro Stunde sollen 38 Euro statt zuvor 33 Euro fällig werden.