Tausende Lichter gegen Antisemitismus zu Chanukka
n-tv
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntagabend in Frankfurt Lichter gegen Antisemitismus entzündet. Mit je einer Kerze bildeten sie für eine halbe Stunde eine stille Menschenkette entlang des Mainufers. Die Polizei sprach von bis zu 4000 Teilnehmenden.
"Wir sind sehr glücklich, dass so viele Menschen gekommen sind. Die Stimmung war sehr friedlich", erklärten die Veranstalter. Aufgerufen zur Aktion hatten verschiedene Kulturinstitutionen der Stadt sowie die Katholische Akademie Rabanus Maurus und die Evangelische Akademie. Seit dem Terrorangriff der Hamas in Israel gebe es in Deutschland wieder vermehrt antisemitische Propaganda, gegen die ein Zeichen der Solidarität gesetzt werden solle, sagte eine Sprecherin der Veranstalter.
Bei eine weiteren Veranstaltung auf dem Opernplatz entzündeten Frankfurts Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) und zwei Rabbiner einen Chanukka-Leuchter. Dort startete eine Chanukka-Feier mit Gebeten und Gesängen.
Chanukka - oder Lichterfest - ist ein acht Tage dauerndes jährliches jüdisches Fest zum Gedenken an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v. Chr. Die Menora, der siebenarmige Leuchter im Tempel, sollte niemals erlöschen. Doch das Öl reichte nur für einen Tag. Für die Herstellung neuen geweihten Öls wurden acht Tage benötigt. Durch ein Wunder habe das Licht jedoch acht Tage gebrannt, bis das Öl hergestellt worden war. Daran erinnern die acht Lichter des Leuchters "Chanukkia". Jeden Tag wird ein Licht mehr angezündet, bis am Ende alle acht brennen.