Tausende Haitianer kampieren unter Brücke
n-tv
Im Süden der USA spielt sich eine akute Migrationskrise ab. Tausende Menschen, offenbar überwiegend aus Haiti, kampieren in einer Stadt in Texas. Der Bürgermeister von Del Rio sendet einen eindringlichen Hilferuf nach Washington.
Angesichts von Tausenden Migranten, die in der US-Grenzstadt Del Rio unter einer Brücke kampieren, hat der dortige Bürgermeister Bruno Lozano dringend Hilfe des Bundes angefordert. Lozano veröffentlichte ein Video auf Twitter, in dem er mahnte, die Lage stelle große Gesundheits- und Sicherheitsrisiken dar. Das Coronavirus könne sich in der Menschenmenge schnell ausbreiten, ebenso wie andere Krankheiten. Außerdem bestehe Gefahr, dass es zu einer Massenpanik komme oder sich Terroristen unter den Migranten ins Land schmuggeln könnten.
"Wir brauchen schnelles Handeln der Regierung", forderte er. Seinen Angaben nach versammelten sich bis Donnerstagabend (Ortszeit) mindestens 10.500 Migranten unter der Brücke, die die USA und Mexiko verbindet und über den Fluss Rio Grande führt. Am Donnerstagmorgen seien es noch 8200 Menschen gewesen. Lozano sagte, die Migranten stammten überwiegend aus Haiti, kämen illegal ins Land und warteten darauf, von der US-Grenzschutzbehörde aufgegriffen zu werden. Diese sei jedoch überfordert angesichts des großen Andrangs. In Haiti hatte es kürzlich ein schweres Erdbeben gegeben. Das Land zählt zu den ärmsten Ländern überhaupt.