Taubitz stürzt, Geisenberger liegt in Führung
ZDF
Freud und Leid für die Rodlerinnen: Während Natalie Geisenberger vorne liegt, sorgt Julia Taubitz mit einem Sturz für einen Schreckmoment.
Natalie Geisenberger greift zur Halbzeit des Rodelrennens in Yanqing nach ihrem nächsten Olympiasieg - auch, weil Weltmeisterin Julia Taubitz die Hoffnungen auf ihre erste Medaille schon begraben musste. Geisenberger führt nach zwei starken Läufen das Klassement an, Anna Berreiter liegt mit 0,208 Sekunden Rückstand überraschend auf Silberkurs.
Die Debütantin profitierte dabei von gleich zwei Favoritenstürzen. Taubitz legte im ersten Lauf einen Bahnrekord vor und war damit auch stärker als Geisenberger, im zweiten Durchgang wurde ihr dann aber der schwierigste Teil der neuen Strecke zum Verhängnis.
In der Ausfahrt der tückischen Kurve 13 kippte Taubitz bei Tempo 120 vom Schlitten. Die deutschen Betreuer schlugen entsetzt die Hände vor die Gesichter, als Taubitz in Bauchlage ins Ziel rutschte.
Die 25-Jährige kam wohl einigermaßen glimplich davon, stemmte sich danach mit den Händen auf die Knie und musste die Schmerzen und den Schock erstmal verdauen. Im Klassement liegt sie nun bereits gut 1,5 Sekunden hinter der Spitze und etwa eine Sekunde hinter dem Bronzerang.
Schon im ersten Lauf hatte es Madeleine Egle (+1,010) aus Österreich erwischt, ebenfalls eine der stärksten Rodlerinnen des Winters - und auch zahlreiche weitere Starterinnen kamen an dieser Stelle zu Fall. Als Dritte geht nun die Russin Tatjana Iwanowa (+0,591) in die beiden entscheidenden Läufe am Dienstag (ab 12:50 Uhr MEZ).
Geisenberger kann dann ihren fünften Olympia-Sieg feiern. Damit würde sie nach Goldmedaillen mit der erfolgreichsten deutschen Olympionikin Claudia Pechstein gleichziehen: 2014 und 2018 holte Geisenberger jeweils die Siege im Einzel und in der Teamstaffel.