Tatort aus München: „Wunder gibt es immer wieder“ – Prächtig wächst der Schierling
Frankfurter Rundschau
Im neuen München-Tatort (ARD) ermitteln die Kommissare Batic und Leitmayr diesmal in einem Kloster. Die TV-Kritik.
Es ist Hochsommer in diesem Weihnachtstatort aus Bayern – ja, das geht hier durchaus zusammen. Bummelnde Touris halten die Kommissare auf („fahr halt zu, schlaf nicht!“), zwischen saftigen grünen Wiesen leuchten die hellgelben Mauern eines Klosters, Assistent Kalli erledigt seine Recherche von einem herrlichen Badesee aus. Er muss nur schnell die Finger ein bisschen abtrocknen, ehe er ans Handy gehen kann. Und aufpassen, dass es von den Haaren nicht in den Laptop tropft.
Ein Mann ist gestorben, der just vorher im Kloster war – der Einkehr und des Wanderns in der schönen Landschaft wegen, sagen die Nonnen. Hm, denken die Kommissare und schauen skeptisch. Denn der Tote war doch auch der Wirtschaftsprüfer der Erzdiözese München. Und es ist ja nicht so (wie man längst weiß), dass Geschäfte der Kirche über jeden Verdacht erhaben wären.
Batic und Leitmayr quartieren sich also gleich mal ein bei den Nonnen im „Kloster zum Heiligen Kreuz“. Dessen Rolle spielt im BR-Tatort „Wunder gibt es immer wieder“ (ARD) mit Würde das Kloster Reisach. Es steht leer, seit im Jahr 2019 die letzten dort lebenden Ordensleute, Unbeschuhte Karmeliten, nach Polen abgezogen wurden. (Es gibt eine „Klosterretter“-Initiative zur Wiederbelebung und Nutzung, aber das nur nebenbei.)