
Tarifstreit: Streiks trotz verbessertem Angebot möglich
n-tv
Im ÖPNV in NRW stehen die Zeichen auf Streik. Auch ein neues Angebot der Arbeitgeber scheint die Gewerkschaft nicht davon abzubringen. Wann und wo ein Ausstand droht, ist jedoch offen.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Im Tarifstreit bei den kommunalen Verkehrsbetrieben in Nordrhein-Westfalen sind Streiks trotz eines verbesserten Angebots der Arbeitgeber nicht vom Tisch. Man könne Streiks weiterhin nicht ausschließen und erwarte eine Stellungnahme zum Verhandlungsvorschlag aus dem März, sagte Verdi-NRW-Nahverkehrsexperte Peter Büddicker am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Darin fordere die Gewerkschaft unter anderem sechs zusätzliche freie Tage für die etwa 30.000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben.
Die Arbeitgeberseite hatte am Donnerstag ein verbessertes Angebot vorgelegt. Es sieht unter anderem bis zu vier zusätzliche freie Tage für bestimmte Beschäftigtengruppen vor, wie der kommunale Arbeitgeberverband KAV NW mitteilte. Damit werde auf die von den Gewerkschaften erhobene Hauptforderung nach Entlastungstagen in weitreichendem Umfang eingegangen, hieß es. Daneben sollen Beschäftigte, die freiwillig zusätzliche Schichten übernehmen, einen Zuschlag von zehn Prozent erhalten. Auch bei Zeitzuschlägen soll es Verbesserungen geben.
Der kommunale Arbeitgeberverband verwies auf eine deutliche Gehaltserhöhung zum 1. März, eine wirtschaftlich äußerst angespannte Lage der Nahverkehrsunternehmen in NRW und eine enge Personalsituation. Die von den Gewerkschaften geforderte Anzahl an zusätzlichen freien Tagen würde dazu führen, dass das Leistungsangebot im ÖPNV im bisherigen Umfang nicht mehr gewährleistet werden könne, hieß es. Die Arbeitgeber stünden für eine rasche Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen zur Verfügung.
