
Tarifstreit im öffentlichen Dienst in Hessen: Minister Beuth nennt Forderungen „überzogen“
Frankfurter Rundschau
Gewerkschaften fordern fünf Prozent im öffentlichen Dienst und Entfristungen an den Hochschulen. Für die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen soll ein Stufenplan kommen.
Wiesbaden - Die Gewerkschaften verlangen fünf Prozent mehr Gehalt im öffentlichen Dienst in Hessen, mindestens 175 Euro im Monat. Mit dieser Forderung sind Verdi, die Gewerkschaft der Polizei (GdP), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) sowie der Deutsche Beamtenbund (DBB) am Mittwoch (01.09.2021) in die erste Verhandlungsrunde in Wiesbaden gestartet. Der hessische DBB-Vorsitzende Heini Schmitt gab das Ziel aus, am 14. und 15. Oktober zu einem Abschluss zu kommen. Von Seiten des Landes gab es zunächst kein Angebot für die rund 45.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Hessen. Auch die Beamtinnen und Beamten im Land verfolgen die Verhandlungen mit Interesse, denn üblicherweise erhalten sie die gleiche Erhöhung wie die Angestellten. Innenminister Peter Beuth (CDU) nannte die Forderungen der Gewerkschaften „nicht generationengerecht und angesichts einer bundesweit angespannten Wirtschafts- und Finanzlage deutlich überzogen“. Die Kosten würden sich auf mehr als 600 Millionen Euro pro Jahr belaufen, wenn man eine Übertragung auf Beamtinnen und Beamte einrechne. Beuth verwies auf die Milliardenkosten des Landes, die durch die Corona-Pandemie notwendig geworden seien. Erstaunt zeigte sich der Minister darüber, dass die Gewerkschaften keine Verlängerung des Landestickets forderten, mit dem die Landesbediensteten kostenfrei und hessenweit Busse und Bahnen benutzen können.More Related News