
Tamás Sulyok zum Präsidenten Ungarns gewählt
n-tv
Die erste Frau an der Staatsspitze Ungarns bleibt nicht lange im Amt: Katalin Novák erklärte vor gut zwei Wochen wegen eines Skandals ihren Rücktritt. Ihr Nachfolger, Tamás Sulyok, ist ein bisheriger Verfassungsrichter. Doch viele sind mit der Wahl unglücklich.
Ungarn hat einen neuen Präsidenten: Das Parlament in Budapest hat den bisherigen Verfassungsrichter Tamás Sulyok mit 134 Stimmen und damit der dafür notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit zum neuen Staatschef gewählt. Fünf Abgeordnete stimmten dagegen. Mehrere Oppositionsfraktionen blieben der Abstimmung fern. Sulyok war der einzige Kandidat für dieses Amt. Vorgeschlagen hatte ihn die Partei Fidesz des rechtspopulistischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Er legte anschließend an die Wahl seinen Eid ab.
Der 67-Jährige soll am 5. März sein Amt antreten. Bis dahin führt Parlamentspräsident László Kövér kommissarisch die Amtsgeschäfte des Staatsoberhaupts.
Sulyok war im Jahr 2014 zu einem Richter des Verfassungsgerichts ernannt worden. Zwei Jahre später übernahm er die Leitung des 15-köpfigen Justizgremiums. Oppositionspolitiker hatten die Nominierung des politisch unerfahrenen Juristen Sulyok als Staatschef durch Orbáns Regierungspartei Fidesz kritisiert. Am Wochenende demonstrierten Tausende Menschen in Budapest für eine Direktwahl des Staatsoberhauptes.
