
Taliban nutzen westliche Medien für sich aus
n-tv
Während die Welt auf den Flughafen in Kabul blickt und Menschen in Sicherheit gebracht werden, ziehen die Taliban im Hintergrund die Fäden. So sieht es zumindest der afghanische Journalist Hossaini. Die Miliz wisse mit westlichen Medien umzugehen und nutze Social Media zur Propaganda.
Alles nur Ablenkung: Die Taliban sollen in Afghanistan ihre Aufmerksamkeit bei den westlichen Medien nutzen, um von ihrem Vorgehen im Land abzulenken. Das erklärte der mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Journalist Massoud Hossaini im "Deutschlandfunk". Wenn er die Berichte seiner Kontakte im Land mit denen in internationalen Medien vergleiche, stelle er fest, wie wenige Geschichten aus Afghanistan tatsächlich erzählt würden. Das liege daran, dass die radikal-islamische Miliz die Veröffentlichung bestimmter Videos und Fotos verhindern würde. Der Westen habe sich "leider täuschen lassen", betonte der 39-Jährige. Als Beispiel führte er eine Pressekonferenz in Kabul aus der vergangenen Woche an. In dem Pressezentrum der Regierung hatten die Taliban erklärt, mit Pressefreiheit, der Arbeit von Journalistinnen und mit der von Medien einverstanden zu sein. Laut Hossaini sollen sie eine Woche zuvor noch den bisherigen Leiter des Pressezentrums ermordet haben – "darüber haben dann die wenigsten westlichen Medien berichtet".More Related News