Taliban-Herrschaft in Afghanistan: Fußballerinnen gelingt die Flucht ins Nachbarland
Frankfurter Rundschau
Weil in Afghanistan seit der Machtergreifung der Taliban Sport für Frauen verboten ist, sind viele Athletinnen in Gefahr. Nun gelang einigen Fußballerinnen die Flucht.
Lahore – Mit Hilfe des Pakistanischen Fußballverbands sowie mehrerer Aktivist:innen ist es in den vergangenen Tagen fast 80 afghanischen Fußballspielerinnen und ihren Angehörigen gelungen, Afghanistan über die pakistanische Grenze zu verlassen. Das berichtet die britische Zeitung The Guardian. Wegen eines Sportverbots für Frauen, droht den Spielerinnen in ihrer Heimat die Verfolgung durch die neuen Machthaber.
Unter den geflohenen Fußballspielerinnen waren neben afghanischen Nationalspielerinnen und Sportlerinnen der Jugendmannschaft auch Mitglieder des Teams aus Herat, das 2020 die afghanische Meisterschaft gewonnen hatte. Die Spielerinnen aus Herat waren nach Brandangriffen auf mehrere Häuser und der Gefangennahme einiger ihrer Familienmitglieder durch die Taliban in die afghanische Hauptstadt Kabul geflohen.
Der Guardian-Bericht bezieht sich auf die Aussage der ehemaligen afghanischen Teamkapitänin Khalida Popal, die schon an einer Rettungsaktion im vergangenen Monat beteiligt gewesen war. Damals waren während der Evakuierung per Luftbrücke zwischen 100 und 200 junge Frauen aus dem Land gerettet worden. In einem Tweet in der Nacht zu Mittwoch (15.09.2021) teilte sie mit, dass nun erneut 79 jungen Frauen sowie einigen Angehörigen die Flucht gelungen war.