
Tage wie im Bürgerkrieg
Die Welt
Hunderte Geschäfte werden in den Städten Südafrikas geplündert, Einkaufszentren und Fabriken angezündet. Bürgerwehren nehmen die Verteidigung selbst in die Hand und stemmen sich gegen die anarchischen Zustände. Unser Reporter ist in Durban in der Konfliktzone.
Über 200 Meter lang ist die Menschenschlange vor dem Supermarkt. Es ist eines der wenigen größeren Lebensmittelgeschäfte in Durban, das nicht geplündert wurde. Seit nunmehr vier Stunden steht die Südafrikanerin Renee Wyatt an. Drei Tage nach Beginn der beispiellosen Unruhen in Südafrika waren der 50-Jährigen nach Brot auch Reis und Speiseöl ausgegangen. „Ich habe Hunger“, sagt sie, „und ich habe große Angst, dass es hier noch schlimmer wird. Dass als nächstes unsere Häuser dran sind.“ Sie zeigt auf eine Rauchsäule, die hinter dem nächsten Gebäudeblock aufsteigt. Gerade wird dort ein nahe gelegenes Einkaufszentrum geplündert.More Related News