Tag gegen Gewalt gegen Frauen: Ruf nach Ausbau der Angebote
n-tv
Erfurt (dpa/th) - Einen Ausbau der Hilfsangebote für von Gewalt betroffenen Frauen haben Gewerkschaften und Sozialverbände gefordert. Der Paritätische Thüringen und der Sozialverband VdK forderten zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November eine angemessene Ausstattung von Frauenhäusern sowie Beratungsstellen mit Personal- und Sachmitteln. Gerade Beratungsstellen müssten mit ungenügenden Mitteln immer steigende und komplexe Hilfeanfragen bearbeiten, teilte Der Paritätische am Freitag mit. Notwendig sei auch der barrierefreie Ausbau der Unterstützungsstrukturen.
Der VdK verwies darauf, dass die Fälle familiärer Gewalt in Thüringen 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent gestiegen seien. "Diese erschreckende Entwicklung muss unbedingt gestoppt werden", hieß es in einer Mitteilung. Derzeit gebe es in fünf Thüringer Landkreisen kein einziges Frauenhaus. Mit einem Gesetz, das derzeit im Landtag beraten wird, will der Freistaat hier Abhilfe schaffen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sprach von 400 fehlenden Familienplätzen in Thüringer Schutzeinrichtungen. Die Beschäftigten in den Frauenhäusern und in Beratungsstellen arbeiteten seit Jahren am Limit, kritisierte der DGB Hessen-Thüringen. Der weitere Ausbau der Platzangebote müsse zeitnah und zügig erfolgen.
Die Thüringer Gleichstellungsbeauftragte Gabi Ohler sprach von einer hohen Dunkelziffer bei Gewaltdelikten gegen Frauen. Das Thema sei immer noch schambesetzt. Gewalt, die im Verborgenen geschehe, dürfe dort nicht bleiben. "Wir brauchen vernetzte Maßnahmen, die Frauen Beratung und Hilfe anbieten, und vor allem einen Ausweg aus ihrer Situation aufzeigen." Neben dem eigentlichen Opferschutz seien unter anderem konsequentes polizeiliches Handeln, Prävention und Aufklärung sowie ganz besonders auch die Berücksichtigung von Kindern wichtig.
Nach israelischen Luftangriffen meldet die Hamas den Tod einer weiblichen Geisel. Auch eine weitere Geisel sei schwer verletzt worden. Das israelische Militär untersucht die Behauptungen. Schätzungen zufolge leben nur noch etwas mehr als die Hälfte der Menschen, die von der Hamas festgehalten werden.