
Türkisches Gericht verurteilt Bauunternehmer zu 865 Jahren Haft
n-tv
Im Februar 2023 bebt in der Türkei die Erde. Es gibt Tod und Zerstörung. Auch 200 Kilometer vom Epizentrum entfernt stürzt ein Haus zusammen, 96 Menschen sterben. Schnell werden Vorwürfe gegen den Bauunternehmer laut. Ihm wird der Prozess wegen Fahrlässigkeit gemacht. Das Urteil fällt heftig aus.
Mehr als anderthalb Jahre nach dem verheerenden Erdbeben im Süden der Türkei ist ein Bauunternehmer zu 865 Jahren Haft verurteilt worden. Das entspricht 62 Mal lebenslang. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, ist der Mann laut Gericht verantwortlich für Baumängel an einem Gebäude in Adana, durch dessen Einsturz am 6. Februar des Vorjahres 96 Menschen ums Leben gekommen waren.
Der Angeklagte Hasan Alpargün wurde laut Anadolu schuldig gesprochen, "mit mutmaßlichem Vorsatz den Tod oder die Verletzung von mehr als einer Person verursacht zu haben". Er soll Bauvorschriften in dem erdbebengefährdeten Gebiet nicht eingehalten haben. Der Unternehmer hatte sich am Tag des Erdbebens zunächst nach Nordzypern abgesetzt, stellte sich aber eine Woche später der Polizei. Weitere 34 Angeklagte seien zu jeweils 25 Jahren Haft verurteilt worden, berichtete Anadolu unter Berufung auf den Anwalt der Opferfamilien.
Experten hatten im Laufe des Prozesses auf erhebliche Baumängel verwiesen, unter anderem bei stützenden Säulen und in der Betonmischung. Alpargün hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass der Bau behördlich genehmigt worden war.

Ein Tanklaster ist in Ubstadt-Weiher nördlich von Karlsruhe mit einer Straßenbahn zusammengestoßen. Beide Fahrzeuge stehen nach Angaben der Polizei in Flammen. Eine massive Rauchwolke steigt in die Luft. Ein Mensch sei mutmaßlich schwer verletzt, sagte eine Polizeisprecherin. Hinweise auf eine größere Zahl Verletzter oder gar Toter gibt es ihren Angaben zufolge bislang nicht.