Türkischer Journalist vor seinem Büro erschossen
DW
Güngör Arslan soll über Korruption in seiner Stadt Kocaeli recherchiert haben. Jetzt wurde der Direktor der Lokalzeitung erschossen. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.
Der Angriff geschah vor der Redaktion der Tageszeitung Ses Kocaeli (Stimme von Kocaeli). Güngör Arsal wurde durch Schüsse schwer verletzt und starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Die Polizei der Stadt im Nordwesten der Türkei erklärte, sie habe einen Verdächtigen festgenommen, diesen aber noch nicht identifiziert. Auch das Motiv sei noch unklar.
Erol Onderoglu, der türkische Vertreter der Nichtregierungsorganisation "Reporter ohne Grenzen", erklärte, Arslan habe über Korruption in der Stadt Kocaeli recherchiert. In den letzten beiden Ausgaben der Zeitung hatte Arslan den Bürgermeister der Stadt, einem Mitglied der Regierungspartei AKP, vorgeworfen, Aufträge an parteinahe Gruppen vergeben zu haben.
Der Journalist stand wegen früherer Recherchen bereits unter Beobachtung. Er war bereits früher Opfer eines Anschlags. "Viele Menschen hielten Arslan wegen seiner Korruptionsrecherchen für sehr mutig", sagte Onderoglu der Nachrichtenagentur AFP. Er forderte, die Verantwortlichen des Attentats müssten identifiziert und mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden.
fab/ack (afpe, rtre)