
Türkische Stadt erhöht Preise für Ausländer
n-tv
In der türkischen Stadt Bolu geht es ausländischen Ortsansässigen ans Geld. Sie müssen für Wasser oder bestimmte Dienstleistungen einen hohen Preisaufschlag hinnehmen. Laut Bürgermeister Gül sind Ausländer in seiner Stadt nicht erwünscht.
Ein Bürgermeister in der Türkei macht mit extra Preisen für Ausländer von sich Reden. Menschen ohne türkischen Pass müssen im nordtürkischen Bolu nun den zehnfachen Preis für Wasser und deutlich mehr als türkische Staatsbürger für zivile Trauungen zahlen, berichtete der staatliche Sender TRT. Justizminister Abdulhamit Gül reagierte via Twitter und warf dem Bürgermeister der Stadt, Tanju Özcan, Rassismus vor. Jeder habe gleichen Anspruch auf öffentliche Dienstleistungen, schrieb Gül.
Die Regelung geht nach Angaben von TRT auf einen Vorschlag des Bürgermeisters zurück, dem der Stadtrat zugestimmt habe. "Wir wollen nicht, dass Ausländer hier heiraten, Kinder kriegen und sich in Bolu niederlassen", sagte Özcan zuletzt. Auch der Politiker der prokurdischen Partei HDP, Ömer Faruk Gergerlioglu, warf Özcan Rassismus und Diskriminierung vor und forderte Özcans Partei, die kemalistische CHP, auf, ihn auszuschließen.