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Türkei greift kurdische Stellungen an – Miliz schlägt offenbar mit Raketenbeschuss zurück
Die Welt
„Abrechnungszeit!“, twittert das türkische Verteidigungsministerium in der Nacht. Wenig später ging die Türkei gegen kurdische Milizen vor, die sie für das Attentat von Istanbul verantwortlich macht. Es soll zahlreiche Tote und Verletzte geben. Und es deutet sich eine Eskalationsspirale an.
Nach Luftangriffen des türkischen Militärs auf Stellungen kurdischer Milizen hat es staatlichen Medien zufolge einen Raketenbeschuss in der Türkei nahe der syrischen Grenze gegeben. Bei der türkischen Stadt Kilis seien ein Soldat und vier Polizisten verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag. Die Rakete sei von der syrischen Kurdenmiliz YPG abgefeuert worden, hieß es.
Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und kurdische Aktivisten erklärten gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass türkische Militärstützpunkte in der syrischen Region Aleppo beschossen worden seien. Es seien Vergeltungsmaßnahmen für die türkischen Angriffe gewesen, hieß es. Diese hatte die kurdische Miliz im Norden Syriens zuvor angekündigt. „Diese Angriffe der türkischen Besatzungstruppen werden nicht ohne Antwort bleiben“, hatte es in einer am Sonntag verbreiteten Erklärung der von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) unter Führung der YPG-Miliz geheißen.