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Türkei: Ein Pakt zwischen Mafia und Politik?
DW
Selten traten die Verstrickungen von Politik und organisierter Kriminalität so offen zutage wie derzeit. Rechtsextreme Mafiapaten der Grauen Wölfe erscheinen vermehrt im Dunstkreis der Regierung. Was steckt dahinter?
Spätestens seit dem Putschversuch 2016 und der anschließenden Verhaftungswelle sind die Gefängnisse in der Türkei völlig überfüllt - die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus ist in den engen Haftanstalten besonders hoch. Im vergangenen Jahr reagierte die türkische Regierung: Ein Amnestie-Gesetz ermöglichte die vorzeitige Freilassung von rund 90.000 Gefangenen. Während jedoch zahlreiche Journalisten, Oppositionelle oder Gefangene mit Vorerkrankungen in Haft blieben, profitierten etwa Menschen wie der berüchtigte Mafiaboss Alaattin Cakici - seit April 2020 ist er wieder auf freiem Fuß.
Ende Oktober 2021 wurde nun auch Kürsad Yilmaz, eine weitere Größe der türkischen Unterwelt, freigelassen. Yilmaz war unter anderem wegen Mordes, der Gründung einer kriminellen Organisation und der Anstiftung zur Ermordung eines Bürgermeisters zu 66 Jahren Haft verurteilt worden. Nach einem Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens wurde er jedoch nach 17 Jahren Haft überraschend freigelassen.