Türen öffnen
Süddeutsche Zeitung
Die Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow will das Direktmandat in ihrer Heimatstadt Erfurt erringen - und ganz nebenbei die Partei versöhnen. Szenen aus dem Hochhaus-Wahlkampf.
Als Juri Gagarin 1963 die Stadt Erfurt besuchte, jubelten die Menschen ihm zu, einige fielen dem sowjetischen Raumfahrpionier sogar um den Hals, echte Gesten der Bewunderung am Rande der staatlichen Choreografie. Susanne Hennig-Wellsow (Linke) war damals noch nicht geboren, aber ihre Urgroßmutter hat in einem der Hochhäuser gewohnt, die heute nach dem ersten Mann im All benannt sind. Der Juri-Gagarin-Ring, eine Magistrale nach sozialistischem Vorbild, ist mit engen Fluren und vielen Briefkästen wie geschaffen für den bürgernahen Wahlkampf. "Tausend-Türen-Tag-Thüringen" - kurz: TaTüTaThü - nennt die Linke ihre Aktion. Möglichst viele Bewohner wollen sie an diesem Samstagvormittag antreffen, von der Briefwahl überzeugen und natürlich von der Direktkandidatin im Wahlkreis 193.More Related News