Tödlicher Vulkanausbruch in Indonesien
DW
Von Freitag an war ein Grollen aus dem Krater des Semeru zu hören gewesen. Dann mussten sich Tausende Menschen vor den Naturgewalten in Sicherheit bringen.
In Indonesien ist erneut der Vulkan Semeru ausgebrochen. Er spie Asche und eine große Rauchwolke aus, die umliegende Dörfer auf der Insel Java verdunkelte und Tausende Bewohner in die Flucht schlug. Rote Lava ergoss sich über den Kraterrand und floss mehrere Hundert Meter weit. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf offizielle Stellen meldet, kam mindestens ein Mensch ums Leben, mehr als 40 Personen erlitten Brandverletzungen.
Als die Lava erste Dörfer erreichte und eine Brücke im Bezirk Lumajang in Ost-Java zerstörte, machten sich Rettungskräfte auf den Weg. An mehreren Orten in Lumajang würden Notunterkünfte eingerichtet, sagte ein Behördensprecher. Im Umkreis von fünf Kilometern um den Vulkan, der im Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru liegt, wurde eine Sperrzone eingerichtet. Der Katastrophenschutz warnte davor, sich fließenden Gewässern zu nähern, weil Schlammströme, sogenannte Lahare, Überschwemmungen auslösen könnten.
Die Warnstufe für den fast 3700 Meter hohen Semeru war seit einem Ausbruch vor einem Jahr unverändert auf der zweithöchsten Stufe geblieben. Auch damals hatte sich ein Schleier aus grauer Asche auf zahlreiche Dörfer gelegt; Tausende Menschen waren geflohen.
Indonesien hat etwa 130 aktive Vulkane. Der südostasiatische Inselstaat mit rund 275 Millionen Einwohnern erstreckt sich über den Pazifischen Feuerring. Dort stoßen mehrere tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen. In diesem Jahr sind bereits der Merapi auf Java, der Sinabung auf Sumatra und der Lewotolo auf Lembata ausgebrochen.
jj/uh (dpa, afp)