Tödlicher Brand: Angeklagter doch schuldfähig
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Dass der Mann eine ernstzunehmende Störung hat, dahingehend besteht kaum Zweifel. Doch seinen psychischen Zustand macht ein Gutachter am Landgericht deshalb noch nicht als Grund für eine schreckliche Tat des Mannes aus - mit Folgen für die Verhandlung und den Angeklagten.
Erfurt (dpa/th) - Eine lebenslange Freiheitsstrafe unter anderem wegen vierfachen Mordes und versuchten Mordes in 14 Fällen: Darauf hat der Nebenklägervertreter im Prozess um einen tödlichen Brand in einem Mehrfamilienhaus in Apolda am Montag vor dem Landgericht Erfurt plädiert. Der Angeklagte habe unter anderem aus niedrigen Beweggründen und heimtückisch gehandelt, argumentierte der Anwalt, der einen Angehörigen der Todesopfer vertrat. Er bezog sich in seinem Plädoyer auch auf ein zuvor am Montag vorgestelltes Gutachten. Dieses änderte in der Verhandlung die Vorzeichen.
Zuletzt war der Fall als Sicherungsverfahren gelaufen. Das Gericht hatte nach einem vorläufigen Sachverständigengutachten, wonach der Mann schuldunfähig sei, die Unterbringungen des 36-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet.
Doch der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Peter Kudlacek kam in seinem Gutachten am Montag zu einem anderen Schluss. Der Angeklagte habe zwar eine schwere Persönlichkeitsstörung, und auch eine Schizophrenie könne nicht komplett ausgeschlossen werden. Aber: "Für mich steht es nicht in Zweifel, dass er wusste, dass er eine Straftat begeht", sagte Kudlacek. Demnach ist der Mann zum Tatzeitpunkt voll schuldfähig gewesen. Der Angeklagte habe die Tat vorbereitet und planmäßig ausgeführt, habe harmlosere Tatalternativen verworfen. Auch Drogen und Alkohol hatten demnach keine Rolle gespielt. Der Gutachter kam zu den Ergebnissen nach umfassender Akteneinsicht und Gesprächen mit dem Angeklagten.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.