
Täter waren bei Einbruch in Grünes Gewölbe bewaffnet
n-tv
Die Tat sorgt weltweit für Aufmerksamkeit: Im November 2019 brechen mehrere Männer ins Grüne Gewölbe in Dresden ein und stehlen 21 historische Schmuckstücke. Der ideelle Wert ist wohl unermesslich. In der sächsischen Landeshauptstadt versucht ein Gericht nun, die Ereignisse zu rekonstruieren.
Mehr als zwei Jahre nach dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe in Dresden hat vor dem Landgericht der sächsischen Landeshauptstadt der Prozess gegen sechs mutmaßliche Täter begonnen. Die Angeklagten hätten bei dem Einbruch "einzigartige und unersetzbare Schmuckstücke" gestohlen, sagte Staatsanwalt Christian Weber bei der 20-minütigen Verlesung der Anklage. Die mutmaßlichen Täter seien dabei bewaffnet gewesen. Den Beschuldigten im Alter von 22 bis 28 Jahren werden unter anderem schwerer Bandendiebstahl und besonders schwere Brandstiftung vorgeworfen. Die Männer waren bei mehreren Razzien in Berlin gefasst worden.
"Die Tat war gezielt vorbereitet", sagte der Staatsanwalt. Die Angeklagten, die alle dem einschlägig bekannten Berliner Remmo-Clan angehören und Deutsche sind, hätten sich Waffen besorgt, den späteren Tatort ausspioniert und Autos mit falschen Kennzeichen verwendet. Mehrere Tage vor dem Einbruch hätten sie ein historisches Gitter am Residenzschloss, in dem sich das Grüne Gewölbe befindet, aufgeschnitten und so präpariert, dass zwei der Angeklagten - Mohamed R. und Wissam R. - am frühen Morgen des 25. November 2019 dort eindringen konnten.
In einem Ausstellungszimmer schlugen sie demnach mit 56 Axtschlägen auf eine Vitrine ein und rissen Schmuckstücke "von überragender kulturhistorischer Bedeutung" heraus, sagte Weber. Nach der Tat setzten sie eines der Fluchtautos in einer Tiefgarage in Brand und verursachten damit Schäden an mehr als 60 anderen Autos. Durch das Feuer hätten sie in Kauf genommen, dass Menschen in den darüber liegenden Wohnungen gesundheitlich zu Schaden kommen, sagte der Staatsanwalt.

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