
Syrische Rebellen setzen Assad erheblich unter Druck
n-tv
Fast ohne Widerstand bringen Islamisten die Millionenstadt Aleppo im Norden Syriens unter ihre Kontrolle. Regierungstruppen sollen weiter auf dem Rückzug sein. Experten sehen darin eine Taktik Assads. Indes beteuern die USA, nichts mit der Offensive zu tun zu haben.
Der überraschend schnelle Vormarsch von Rebellen im Nordwesten Syriens setzt Präsident Baschar al-Assad nach Jahren des weitgehenden Stillstands in dem Bürgerkrieg erheblich unter Druck. Nun will der von Russland und dem Iran unterstützte Machthaber wieder die Oberhand gewinnen: Mit Hilfe seiner Verbündeten und Freunde sei Syrien in der Lage, die Terrorattacken zurückzuschlagen, sagte Assad dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Sajid Al Nahjan, nach Angaben der staatlichen Rundfunkbehörde. Im Laufe des Tages werde der iranische Außenminister Abbas Araghtschi in Damaskus erwartet, um mit seinem syrischen Kollegen die Lage in Aleppo zu besprechen, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Irna.
Der Zeitpunkt für die Rebellenoffensive in Syrien war nach Einschätzung des Islamwissenschaftlers Simon Fuchs klug gewählt. Es sei klar gewesen, dass weder der Iran noch die Hisbollah nach den Rückschlägen im Konflikt mit Israel Appetit auf Abenteuer habe, sagte Fuchs. Gleichzeitig habe Russland nicht die Bereitschaft gezeigt, entscheidend ins Kampfgeschehen eingreifen zu wollen.
