Syrische Islamisten garantieren "Sicherheit" russischer Stützpunkte
n-tv
Russland ist jahrelang ein wichtiger Verbündeter der Assad-Regierung gewesen. In Syrien verfügt das Land bis heute deswegen über einen wichtigen Marine- und einen Luftwaffenstützpunkt. Um deren Sicherheit muss sich der Kreml nach dem Sturz des Regimes allerdings wohl nicht sorgen.
Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad in Syrien haben die islamistischen Kämpfer laut Berichten russischer Staatsmedien "die Sicherheit" der russischen Militärstützpunkte in dem Land "garantiert". Die staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und RIA Nowosti berichteten unter Berufung auf eine Quelle im Kreml, russische Stellen stünden "mit Vertretern der bewaffneten syrischen Opposition in Kontakt". Deren Anführer hätten "die Sicherheit der russischen Militärstützpunkte und diplomatischen Einrichtungen auf syrischem Territorium garantiert".
Die islamistische Gruppierung Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen hatten Ende November eine Offensive gestartet, bei der sie rasend schnell vom Nordwesten Syriens nach Süden vorrückten. Am Sonntag verkündete die Miliz die Einnahme der Hauptstadt Damaskus und die Entmachtung von Machthaber Assad, der seit dem Jahr 2000 in Syrien herrschte.
Russland war jahrelang ein wichtiger Verbündeter der Assad-Regierung und hatte den Machthaber im syrischen Bürgerkrieg seit 2015 auch militärisch unterstützt. In Syrien verfügt Russland bis heute über einen wichtigen Marinestützpunkt in Tartus an der Mittelmeerküste und einen Luftwaffenstützpunkt in Hmeimim. Für Russland hat die Präsenz dort strategische Bedeutung wegen des Zugangs zum Mittelmeer. Laut russischem Außenministerium sind die Stützpunkte in erhöhter Bereitschaft, es gebe aber keine Bedrohung für die Soldaten.