
Syrien: Moskaus Grenzblockade löst schwere Hungersnot aus
Frankfurter Rundschau
Bald läuft die UN-Nothilfe für Millionen Hungernde in Syrien aus. Assads Verbündeter Russland sperrt sich gegen eine Verlängerung
Moskau - Noch rollt die Hilfe. Lastwagen der Vereinten Nationen (UN) und humanitärer Organisationen überqueren die Grenze von der Türkei nach Nordwestsyrien. Beladen mit Lebensmitteln, Medizin und anderen Gütern benutzen die Trucks den einzigen offenen Übergang, Bab al-Hawa. Pro Monat schicken die UN mehr als 1000 Laster auf die Route der Hoffnung. Rund 2,4 Millionen Menschen in Nordwestsyrien, so heißt es aus dem Welternährungsprogramm WFP, sind dringend auf die grenzüberschreitenden Lieferungen angewiesen. Die Region ist Brennpunkt der landesweiten Hungerkrise in Syrien. Es ist eine Krise, die nach Erkenntnissen des WFP die „schlimmsten“ Ausmaße seit Beginn des Bürgerkriegs vor mehr als zehn Jahren erreicht hat. Doch am 10. Juli läuft das Mandat des UN-Sicherheitsrates für Hilfskonvois zur Überquerung des Grenzübergangs aus. UN-Generalsekretär António Guterres appelliert an die zerstrittenen Ratsmitglieder, die Ampel mindestens ein weiteres Jahr auf Grün zu stellen. Falls das mächtigste UN-Gremium sich nicht zusammenraufe, warnt Guterres, werde es „verheerende“ Konsequenzen für die Menschen im nordwestlichen Syrien haben. Das Welternährungsprogramm befürchtet, dass „Millionen Leben auf dem Spiel stehen“. Um das zu verhindern, verlangen westliche Ratsmitglieder eine neue Autorisierung für die grenzüberschreitende Hilfe – allen voran die USA. Zudem plädieren sie für die Öffnung mindestens eines weiteren Checkpoints.More Related News