Switolinas Wimbledon-Märchen endet in Tränen
n-tv
Die Wimbledon-Heldenreise der Ukrainerin Jelina Switolina endet im Halbfinale. Die 28-Jährige hadert nach der Niederlage gegen die Tschechin Marketa Vondrousova mit ihrer Leistung und ringt später mit den Tränen. Dennoch hat sie unglaublich viel erreicht. Auch für ihre Landsleute.
Langsam senkt sie ihr Haupt, ein Griff zur Tasche, dann schnell runter vom Platz. Profis können es nie ab, zu verlieren. Dann auch noch so kurz vor dem Ziel. Aber ein paar Schritte vor dem Ausgang des Centre Courts hält Elena Switolina inne. Sie hebt erst den Kopf, blickt sich noch einmal um zum Publikum, und dann die linke Hand. Sofort bricht die nächste Jubelwelle über das Rund her, als hätte die Ukrainerin doch noch das Finale erreicht.
Doch das Wimbledon-Märchen der 28-Jährigen ging an diesem Donnerstag jäh zu Ende. Switolina verlor beim Rasen-Klassiker im Halbfinale gegen die Tschechin Marketa Vondrousova mit 3:6, 3:6. Der Druck, ihre unter dem russischen Angriffskrieg leidenden Landsleute glücklich zu machen, schien dieses Mal für sie zur groß gewesen zu sein. Sie hatte in den vergangenen Tagen stets betont, dass sie mit ihren Erfolgen etwas Ablenkung für die Menschen aus ihrer Heimat verschaffen wolle.
"Ich bin heute enttäuscht von meiner Leistung. Insgesamt war es ein gutes Turnier. Aber heute habe ich nicht gut gespielt", sagte Switolina, die in der anschließenden Pressekonferenz immer wieder mit den Tränen zu kämpfen hatte. Von ihrem Power-Tennis, mit dem sie in der Runde zuvor die polnische Weltranglisten-Erste Swiatek aus dem Turnier geworfen hatte, war dieses Mal tatsächlich nichts zu sehen.