Swift ohne Russland: Immer mehr für Sanktion
ZDF
Der Schritt gilt als schärfste mögliche Sanktion gegen Russland: der Ausschluss aus dem Zahlungssystem Swift. Er wird immer wahrscheinlicher.
Die EU und die USA verhängen weitere Sanktionen gegen Russland - auf eine Strafmaßnahme verzichten sie jedoch bisher: den Ausschluss aus dem internationalen Zahlungssytem Swift. Dieser Schritt gilt als schärfstes Sanktionsschwert gegen Russland. Damit würden russische Banken praktisch vom globalen Finanzsystem abgeschnitten.
Die Stimmen, die den Ausschluss Russlands forden, werden immer lauter. Auch der italienische Ministerpräsident Mario Draghi unterstützt mittlerweile uneingeschränkt die Linie der EU in Bezug auf die Sanktionen gegen Russland, einschließlich derjenigen im Swift-Raum. Dies teilten sowohl der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj als auch Draghi selbst auf Twitter mit.
Aus EZB-Kreisen heißt es, dass eine Entscheidung, Russland von Swift abzuschneiden, binnen weniger Tage getroffen werden könnte.
Das sagte der Chef einer Zentralbank aus der Euro-Zone zur Nachrichtenagentur Reuters, der namentlich nicht genannt werden wollte.
Unter Berufung auf EU-Diplomaten war berichtet worden, dass Zypern - wie Deutschland - auf den Ausschluss verzichten wolle. Doch der zyprische Finanzminister Konstantinos Petrides hat am Samstag in einem Tweet klargestellt, dass sein Land dem Ausschluss Russlands aus Swift nicht ablehnend gegenübersteht.
Laut Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki soll auch der ungarische Ministerpräsident Victor Orbán seine Unterstützung zugesichert haben.
Lettlands Präsident Egils Levits rechnet ebenfalls mit weiteren EU-Sanktionen gegen Russland. Beim Nato-Gipfel am Freitag habe er den Swift-Ausschluss Russlands gefordert und sei dabei von anderen Staatschefs unterstützt worden, sagte Levits im ZDF-Morgenmagazin: