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Sven Hannawald: „Ich wachte nachts mit Tränen in den Augen auf und weinte tagsüber“
RTL
Der Ex-Skispringer spricht offen über seine schlimmste Zeit.
Er hat 2002 das bisher unmögliche geschafft: Sven Hannawald (46) gewann bei der Vierschanzen-Tournee alle vier Skisprung-Wettbewerbe. Doch kurze Zeit später musste er seine Karriere beenden. Diagnose: Burnout! Mit der Gala hat er nun offen und ehrlich über die damalige schwere Zeit gesprochen. Eigentlich hatte Sven Hannawald das erreicht, wovon viele Skispringer träumen. Doch so richtig konnte er sich über seinen Erfolg nicht freuen. Er fühlte sich müde, abgeschlagen und antriebslos. "Unruhe machte sich bemerkbar. Ich war froh, wenn ich allein gewesen bin. Doch als ich es war, konnte ich die Ruhe nicht mehr ertragen, habe mich bewegt und wurde dadurch noch müder", so der Sportler im Interview mit der Gala. Anfangs versuchte es Hannawald mit Urlaub. Aber: "Das Nichtstun überforderte mich. Ich wachte nachts mit Tränen in den Augen auf und weinte tagsüber. Die Pause zwang mich zu erkennen, dass ich nicht mehr ich selbst war." Der heute 46-Jährige suchte zig Ärzte auf. Keiner konnte ihm helfen. Bis ein Arzt für Psychosomatik ihm schließlich Burnout diagnostizierte. Nach einem mehrwöchigen Klinikaufenthalt ging es für den Skispringer wieder bergauf. Doch zurück auf der Piste machte sich das Gefühl der Unruhe wieder breit. Darum beendete er 2004 seine Karriere schließlich für immer. "Mein Körper hatte mir deutlich signalisiert: Das wars. Ich habe auf ihn gehört und wollte ihm das nicht mehr antun, weil ich gemerkt habe, dass ich die Leistung nicht mehr erbringen konnte", erklärt Hannawald. Mittlerweile hat Sven Hannawald seine eigene kleine Familie gegründet. 2016 heiratete er Melissa (32), eine ehemalige Fußballspielerin. Mit ihr hat er die zwei Kinder Glen (4) und Liv (2). Sein Sohn Matteo (13) stammt aus einer früheren Beziehung. "Meine Frau und ich achten auch sehr darauf, dass wir sie mit einer gesunden festen Basis in ihre Zukunft geben. Wir versuchen viel draußen zu sein, verschließen ihnen aber auch nicht alles Neue wie Fernsehen oder iPad", so der Zweifachvater. Noch sind die Jungs zu klein, um einen ernsthaften Berufswunsch zu äußern. Doch: "Falls sie selbst Sport machen wollen, würde ich das mit sehr sensiblen Antennen verfolgen und darauf achten, ob ihr Charakter sich dabei nicht in die falsche Richtung entwickelt." Man lernt aus seinen Fehlern… (rsc)More Related News