
SV Darmstadt 98: Die Ballermänner der Liga
Frankfurter Rundschau
Das Sturmduo Luca Pfeiffer und Phillip Tietz schießt den SV Darmstadt 98 mal wieder zum Sieg.
Sie haben es schon wieder getan, erneut zugeschlagen, jeweils doppelt sogar, die beiden Ballermänner vom Bölle: Luca Pfeiffer und Phillip Tietz, die Angreifer des Fußball-Zweitligisten Darmstadt 98. Sechs zu eins hieß es nach 90 Minuten für den Klub aus dem Südhessischen in Sandhausen und zum wiederholten Male in dieser Runde hatte das ungleiche Duo, das sich doch so sehr gegenseitig befruchtet, den größten Anteil am berauschenden Sieg.
Phillip Tietz, der fußballspielende Rabauke, stets unterwegs auf dem Rasen, auch mal dort, wo er gar nicht hingehört, aber immer im Dienste der Mannschaft, den Gegner nervend, spritzig, draufgängerisch, erfolgreich. Bereits nach 64 Sekunden erzielte er die Führung, und später, nach 59 Minuten, das 5:1. Es waren seine Saisontore sieben und acht, lediglich Dauerknipser Simon Terodde ist da noch erfolgreicher in dieser Spielzeit. Der Schalker stellte derweil mit seinem 153. Zweitligator den 34 Jahre alten Rekord von Dieter Schatzschneider ein.
Luca Pfeiffer, der schlaksige Turm im Zentrum, der die Verteidiger alleine durch seine Ausstrahlung einschüchtert und bindet, die sich gerne mal im Doppelpack versuchen zu kümmern und dann doch von den erstaunlich geschmeidigen Bewegungen des 1,96-Meter-Mannes ins Leere geschickt werden. Seine Tore zum 2:1 (35.) und 4:1 (57.) waren bereits die Saisonbuden Nummer vier und fünf. Fakt ist: Dem Darmstädter Sportchef Carsten Wehlmann ist es im Sommer überraschend reibungslos gelungen, den Verlust des jüngst von Stefan Kuntz für das türkische Nationalteam nominierten Serdar Dursun aufzufangen. Tietz und Pfeiffer, da gibt’s im Doppelpack derzeit nicht viel Besseres in Liga zwei.