
Superyachten und die Klimakatastrophe
DW
Oligarchen und ihre Superyachten sind seit der russischen Invasion in die Ukraine ins Rampenlicht gerückt. Doch was macht diese Spielzeuge der Milliardäre zu den ultimativen Klimakillern?
Die Sanktionen, die seit Beginn des Krieges in der Ukraine verhängt wurden, treffen russische Oligarchen hart. Um ihr Eigentum vor dem Zugriff des Westens zu schützen, haben einige ihre großen und aufwendigen Superyachten aus EU-Gewässern verlegt. Der Milliardär und Putin-Verbündete Roman Abramowitsch, der sein Vermögen mit dem Verkauf von Öl und Gas gemacht hat, hat zwei seiner Megayachten - darunter die wohl größte und teuerste der Welt - in sanktionsfreie Gewässer verlegt, darunter der Hafen von Bodrum in der Türkei.
Aber während dieses Katz-und-Maus-Spiel eine schillernde Nebengeschichte der russischen Invasion in der Ukraine ist - Präsident Wladimir Putin selbst soll angeblich eine Luxusjacht besitzen - ist wenig über den übergroßen CO2-Fußabdruck dieser verschwenderischen Kolosse bekannt, die Kreuzfahrtschiffen ähneln.
Laut einer Studie können Luxus-Megayachten bis zu 7020 Tonnen CO2 pro Jahr verbrennen. Richard Wilk, Professor für Anthropologie an der Indiana University, und seine Kollegin Beatriz Barros haben die Emissionen der Superreichen dokumentiert.
Sie beschreiben diese Schiffe, die mit Hubschraubern, U-Booten, Schwimmbädern und Unterkünften für bis zu 100 Besatzungsmitglieder ausgestattet sind, als "aus ökologischer Sicht mit Abstand das schlechteste Gut, das man besitzen kann".
Die 20 größten Milliardäre, die von Wilk und Barros analysiert wurden, emittierten im Jahr 2018 jährlich durchschnittlich rund 8000 Tonnen CO2. Erstaunliche zwei Drittel der Emissionen dieser Superreichen werden von ihren Superyachten verursacht. Zum Vergleich: der durchschnittliche Bürger weltweit hatte einen CO2-Fußabdruck von rund 4 Tonnen - in den Vereinigten Staaten waren es 15 Tonnen.