
Supermond im Juli 2022: Größter Vollmond des Jahres steht am Himmel
Frankfurter Rundschau
Im Juli steht der größte Vollmond des Jahres am Himmel – ein Supermond. Unter welchen Bedingungen der Supermond besonders eindrucksvoll aussieht.
Frankfurt – Der Vollmond im Juli 2022 wird „super“: Wenn er am 13. Juli gegen 22.00 Uhr aufgeht, befindet er sich deutlich näher an der Erde als sonst – ein Supermond erleuchtet den Himmel. Konkret liegen zwischen der Erde und dem Mond dann nur 357.418 Kilometer – näher wird der Vollmond der Erde im Jahr 2022 nicht mehr kommen. Es ist der größte Vollmond des Jahres.
Das Phänomen „Supermond“ findet zwar am Nachthimmel statt, doch eigentlich stammt es aus der Astrologie: Der US-Astrologe Richard Nolle hat den Begriff 1979 geprägt, gemeint ist damit ein Vollmond, der maximal 367.600 Kilometer von der Erde entfernt ist. Diese Schwelle durchbricht der Vollmond im Jahr 2022 gleich viermal: Der Supermond im Mai wurde jedoch von der totalen Mondfinsternis überstrahlt, während der Supermond im Juni nur teilweise zu sehen war. Der letzte Supermond des Jahres ist im August 2022 zu sehen.
Die geringe Entfernung zwischen Erde und Mond kann regelmäßigen Mondbeobachtenden beim Blick zum Himmel tatsächlich auffallen: Wie Fachleute der US-Raumfahrtorganisation Nasa berechnet haben, kann der Supermond bis zu 14 Prozent größer wirken als ein Vollmond, der sich am erdfernsten Punkt seiner Umlaufbahn befindet. Der Unterschied zwischen einem Supermond und einem Vollmond in Erdferne entspreche etwa dem Größenunterschied zwischen einer 1-Euro-Münze und einer 2-Euro-Münze, so die Expertinnen und Experten der Nasa.
Der Supermond strahlt auch heller als ein „gewöhnlicher“ Vollmond – und zwar bis zu 30 Prozent. Das liege daran, dass die Mondoberfläche größer erscheine und so mehr Mondlicht die Erde erreiche, heißt es bei der Nasa. Die Größe und Helligkeit des Mondes richtig einzuschätzen, dürfte den meisten Beobachtenden jedoch nicht leicht fallen. Schließlich hat man keine Vergleichsgröße, außerdem hängt die scheinbare Größe des Mondes am Nachthimmel auch immer von Faktoren rund um den Mond ab: Steht der Vollmond tief über dem Horizont oder sind andere Objekte in seiner Nähe, kann der Mond deutlich größer wirken – auch ohne ein Supermond zu sein. Das Phänomen wird „Mondtäuschung“ genannt, seine Hintergründe sind bis heute nicht ganz aufgeklärt.
Auch auf die Gezeiten hat die Nähe des Supermonds Auswirkungen: Ebbe und Flut fallen etwas stärker aus, es kommt zu sogenannten Springfluten. Das ist jedoch kein Grund zur Besorgnis – der Effekt des erdnahen Monds bewegt sich im Zentimeterbereich.