Sudans Armee stimmt Evakuierung von Ausländern zu
DW
Sudans De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan will die Evakuierung von Bürgern und diplomatischen Vertretern "erleichtern und garantieren". Trotz einer angekündigten Waffenruhe gehen die Kämpfe im Land weiter.
Ein Sprecher der Armee von Sudans De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan erklärte in einer Mitteilung, die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und China würden "in den kommenden Stunden" mit der Evakuierung mithilfe von Militärtransportflugzeugen aus der Hauptstadt Khartum beginnen. Al-Burhan sagte zu, die Evakuierung "zu erleichtern und zu garantieren" sowie den Ländern "die notwendige Unterstützung zu gewähren, um dies sicherzustellen".
Eine saudi-arabische Delegation sei bereits aus der östlichen Stadt Port Sudan evakuiert worden, sagte der Sprecher. Auch eine jordanische Delegation solle später ausgeflogen werden.
Derweil trifft die Bundeswehr nach Angaben des Verteidigungsministeriums Vorbereitungen für einen neuen Anlauf zur Evakuierung deutscher Staatsbürger. Am Mittwoch war der Versuch einer diplomatischen Evakuierung mit Maschinen der Luftwaffe, aber ohne größeren Einsatz von Soldaten, abgebrochen worden.
Seit Samstag vergangener Woche kämpft die sudanesische Armee gegen die einst verbündete paramilitärische Einheit Rapid Support Forces (RSF) um die Macht. Der Flughafen in Khartum steht seit Beginn des Konflikts im Zentrum der Kampfhandlungen und war deshalb unzugänglich.
Die Kämpfe zwischen Armee und Paramilitärs gingen trotz der Ankündigung einer Waffenruhe weiter. Nach einem Abklingen über Nacht kam es am Samstagmorgen laut Augenzeugen erneut zu Gefechten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden seit Beginn der Kämpfe mehr als 400 Menschen getötet und mehr als 3500 verletzt. Zwei zuvor angekündigte Feuerpausen waren von den Konfliktparteien ebenfalls ignoriert worden.