Sudan will Ex-Staatschef Al-Baschir an Den Haag ausliefern
DW
Es geht um um die Rolle des früheren Machthabers im Sudan im Darfur-Konflikt. Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit lauten die Anklagepunkte des Internationalen Strafgerichtshofs.
Die Regierung des Sudan wird Ex-Präsident Omar al-Baschir und weitere Verdächtige an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag überstellen. Das sudanesische Kabinett habe die Auslieferung der von Den Haag gesuchten Verdächtigen beschlossen, teilte Außenministerin Mariam al-Mahdi nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Suna mit. Mit der Entscheidung setzt die Übergangsregierung in Khartum nun offenbar ein Versprechen aus dem Februar 2020 um. Das Gericht wirft Al-Baschir Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Darfur-Konflikt vor. Nach drei Jahrzehnten an der Macht war der autoritäre Staatschef Al-Baschir im April 2019 nach monatelangen Protesten gestürzt worden. Im August desselben Jahres übernahm eine Übergangsregierung die Regierungsgeschäfte in Khartum. Al-Baschir wurde im Dezember 2019 wegen Korruption verurteilt und stand ab Juli 2020 in der sudanesischen Hauptstadt wegen des Staatsstreichs 1989 vor Gericht, der ihn an die Macht gebracht hatte.More Related News