Sudan: Ministerpräsident tritt zurück
ZDF
Erst hatte das Militär Abdullah Hamdok entmachtet, dann wieder eingesetzt. Sein Rücktritt schafft nun ein politisches Vakuum im Sudan.
Im nordostafrikanischen Krisenstaat Sudan ist Ministerpräsident Abdullah Hamduk überraschend zurückgetreten. "Ich habe beschlossen, meinen Rücktritt bekanntzugeben und Platz für andere zu machen", sagte Hamduk am späten Sonntagabend im Staatsfernsehen.
Er habe sein Versprechen, eine politische Katastrophe in dem Land am Horn von Afrika zu verhindern, nicht einhalten können, sagte er zur Erklärung. In dem Land gibt es seit Monaten immer wieder Demonstrationen gegen die Beteiligung des Militärs an der Übergangsregierung.
Das Militär hatte Ende Oktober bei einem Putsch die Macht an sich gerissen und Hamduk gestürzt. Erst nach Druck aus dem In- und Ausland war er dann wieder als Regierungschef eingesetzt worden, nachdem er mit dem Militärmachthaber General Abdel Fattah al-Burhan eine Vereinbarung für eine neue Übergangsregierung unterzeichnet hatte.